Nützliche Tipps

Grundlegende Informationen über Stadtpläne

Stadtpläne sind großformatige thematische Karten von Städten oder Stadtteilen, die eine möglichst schnelle Orientierung im urbanen Raum ermöglichen sollen. Die grafische Darstellung der Objekte auf einem Stadtplan ist oft stark vereinfacht und auf eine allgemein verständliche Symbolik verdichtet. 

Je nach Zielmarkt oder -gruppe enthält ein Stadtplan nicht nur das Verkehrsnetz der Stadt, sondern auch andere wichtige Informationen wie öffentliche Einrichtungen oder Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Gestaltung und Inhalt

Der Größenverhältnis eines Stadtplans liegt oft zwischen 1:10.000 und 1:25.000. Es kommt vor, dass dicht besiedelte Innenstädte teilweise in einem größeren Verhältnis auf einer anderen Detailkarte eingezeichnet sind. 

Neben verhältnisgetreuen und linearen Karten gibt es auch Karten mit variablem Verhältnis, bei denen der Größenverhältnis durch den Einsatz von photogrammetrischen Methoden und Luftaufnahmen nach und nach bis zum Stadtzentrum ansteigt. 

Stadtplan von Berlin
Stadtplan von Berlin, Deutschland

Das Straßennetz steht im Mittelpunkt der Details, die ein Stadtplan liefert. Dazu gehören die Straßennamen, die in der Regel durch eine Mindestauswahl der einzelnen Hausnummern sowie Parks, Wasserwege und Gebäude ergänzt werden. 

Interessante Orte und Straßen werden oft in einem Register oder einer Legende aufgeführt, um die Objekte auf dem Kartengitter zu verorten. Wichtige Orte wie Kultureinrichtungen, Verwaltungsgebäude, Sehenswürdigkeiten und andere können mit Hilfe von Piktogrammen hervorgehoben werden. Auch Darstellungen der öffentlichen Verkehrsmittel können die Karte ergänzen. 

Kurze Geschichte der Stadtpläne 

Tontafeln mit grafischen und maßstabsgetreuen Stadtdarstellungen wurden bereits in der Zeit des Alten Orients hergestellt. Bei Ausgrabungen in Nippur, einer sumerischen Stadt, wurde ein Fragment eines Stadtplans entdeckt, der etwa 3 500 Jahre alt ist und oft als ältester bekannter Stadtplan bezeichnet wird. 

Frühe Buchdrucke und Handschriften aus dem Spätmittelalter zeigen, dass Städte in der Regel im Profil oder sogar von einem erhöhten Standpunkt aus gesehen dargestellt werden. Auf den Seekarten dieser Epoche werden häufig teilweise stilisierte Stadtansichten in Form von Piktogrammen dargestellt.

Eine kurze Geschichte der Kartographie und Karten

Die ursprünglich 1943 erschienene Nürnberger Chronik gehört mit mehr als 100 solcher Abbildungen zu den wichtigsten Sammlungen spätmittelalterlicher Stadtansichten. Diese Art von Panoramen hatte jedoch eher repräsentative oder erzählerische Funktionen. 

Als das 16. Jahrhundert anbrach, verfügten die Gelehrten und Künstler der Renaissance über vielfältige Kenntnisse über mathematische Projektionen und Perspektiven.  Diese Kenntnisse wirkten sich auch auf die Arbeit der Kartographen und die Herstellung von Stadtbildern aus, insbesondere in Italien. Eine bedeutende Neuerung war die Tatsache, dass Städte nicht mehr nur aus einer realen oder imaginären Perspektive dargestellt wurden, sondern ursprünglich als zweidimensionale Karte gezeichnet wurden, die dann durch ein Verfahren der genauen perspektivischen Zeichnung in ein dreidimensionales Bild umgewandelt wurde.  

Während es sich bei den Illustrationen des späten Mittelalters oft noch um einfache Holzschnitte in kleinem Format handelt, wurde ab 1500 die Herstellung von Drucken aus großen Holzstöcken und Holzschnitten immer beliebter. 

Im 19. Jahrhundert war der 1854 veröffentlichte „Collins‘ Illustrated Atlas of London“, der von Richard Jarman gezeichnet wurde, der erste Taschenatlas Londons und einer der ersten städtischen Taschenatlanten. 

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